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Kundgebung: Deeskalation im Dannenröder Wald – Unfälle aufarbeiten – friedlichem Protest Raum geben
4. Dezember 2020 um 17 Uhr am Elisabeth-Blochmann-Platz in Marburg
Seit dem 1.Oktober werden im Herrenwald, Maulbacher Wald und im Dannenröder Wald östlich von Marburg wertvolle Ökosysteme für den Bau der A49 zerstört. Seit dem 10. November räumen Polizeihundertschaften aus dem ganzen Bundesgebiet mitten im Corona-Lockdown ohne Pause Baumhausdörfer von Umweltschützer*innen im Dannenröder Wald. Dabei kam es zu zwei schweren Verletzungen von Waldbesetzer*innen, bei denen Polizist*innen involviert waren. Zudem gab es viele gefährliche Situationen u.a. durch Rodungsarbeiten ohne den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand. Auch eine neutrale kirchliche Beobachter*in wurde Opfer von Polizeigewalt.
Die pausenlosen Rodungs- und Räumarbeiten erzeugen hohen psychischen Druck und gefährden sowohl Demonstrant*innen als auch Polizist*innen. Hinzu kommt bei der großen Anzahl von Polizistinnen aus dem ganzen Bundesgebiet die akute Infektionsgefahr. Leider wurde die Forderung der Hessischen Polizeigewerkschaft, den Großeinsatz wegen der Corona-Infektionsgefahr abzubrechen, abgelehnt. Offensichtlich sollen bzw. sollten die Rodungsmaßnahmen schnell zu Ende geführt werden.
In den letzten Wochen gab es zahlreiche Forderungen nach einem Rodungsstopp und einer Deeskalation durch Einsatzpausen, wenigstens an den Adventssonntagen. In dieser Woche forderten nochmals über 450 Menschen aus Marburg und der Region in einer Anzeige in der Oberhessischen Presse ‚Deeskalation durch Rodungsstopp im Dannenröder Wald.‘ Darauf wurde leider nicht reagiert. Stattdessen wurden mit schwerem Gerät pausenlos weiter Fakten geschaffen.
Mittlerweile ist die Trasse fast fertig geräumt und die Hebebühnen und Harvester stehen schon vor den letzten und ältesten Baumhäusern auf den riesigen alten Eichen und Buchen im Herzen des Dannenröder Waldes. Noch immer ist der Widerstand ungebrochen und auch für dieses Wochenende sind weitere Massenblockaden angekündigt. Am Freitag spielt der weltbekannte Pianist Igor Levit im Dannenröder Wald.
Bei einem Nikolausmarkt der ‘Danni-Eltern’ am Sonntag sprechen u.a. Luisa Neubauer von Fridays for Future und Ulrike Herrmann, Wirtschaftsjournalistin der taz.
Die Kundgebung ‚Deeskalation im Dannenröder Wald‘ fordert einen sofortigen Rodungsstopp, um die Gefahrensituationen der letzten Wochen aufzuarbeiten und die Situation vor dem Hintergrund der neuesten ökologischen und juristischen Gutachten neu zu bewerten. Es muss zudem Raum geschaffen werden für friedlichen Protest, anstatt auch die letzten Fällarbeiten gegen massiven Widerstand und unter Gefährdung von Menschen auf beiden Seiten im Eiltempo durchzusetzen.
Bei der Kundgebung sprechen Menschen aus dem Widerstand gegen die A49, Vertreter\innen der kirchlichen Beobachtung und Unterzeichner*innen des Appells ‚Deeskalation durch Rodungsstopp im Dannenröder Wald.‘
Infektionsschutz ist uns wichtig! Bei der Kundgebung besteht die Pflicht einen Mund-Nasen Schutz zu tragen und die Abstandsregeln zu beachten.
Einladende:
Dr. Sigrun Bennemann, PD Dr. Johannes M. Becker, Gero Braach, Dietmar Göttling, PD Dr. Maximiliane Jäger-Gogoll, Jan Schalauske, Dr. Sabine Schock, PD Dr. Jörg Schuster
Mit einem herzlich-solidarischen Gruß,
Maximiliane Jäger-Gogoll
Jeder gefällte Baum für diese Autobahn, ist einer zu viel.
Jeder Meter, den Räum-, Einsatz und Rodungsfahrzeuge den Waldboden verdichten, ist einer zu viel.
Jede Nacht, die unsere Kinder in der Kälte hier auf Bäumen verbringen müssen, ist eine zu viel.
Jede Sorge um die Gesundheit unserer Kinder und der anderer Aktivist*innen, ist eine zu viel.
Jeder Polizistin, dieder in diesem Wald Dienst tun muss, ist einer zu viel.
Jeder Euro, der in diese anachronistische und fehlgeleitete Verkehrspolitik investiert wird, ist einer zu viel.
Jeder geheuchelte Satz der politisch Verantwortlichen, die sich hinter Paragraphen verstecken, ist einer zu viel.
Jede Maßnahme, um den Ausbau der A49 zu stoppen, die möglich wäre und nicht ergriffen wird, ist eine zu viel.
Sie kämpfen mit dem Einsatz Ihrer Gesundheit für eine lebenswerte Zukunft, für die Bewahrung der Natur und für das verbriefte Grundrecht auf eine intakte natürliche Lebensgrundlage, für die eigentlich der Saat in der Verantwortung steht.
Wir Parents for Future unterstützen die Forderungen nach einem sofortigen Räumungs- und Rodungsstopp.
Wir sind im Jahr 2020, uns allen sind die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur sich anbahnenden Klimakatastrophe bewusst. Wir wissen, dass die Verbrennung fossiler Energieträger – auch und gerade in Kraftfahrzeugen, für die solche Autobahnen gebaut werden – zu einem erheblichen Teil die Erderhitzung beschleunigen.
Niemand, gar niemand wird später sagen können, er*sie habe es nicht gewusst. Niemand wird sich davor drücken können, Rede und Antwort zu stehen, wenn es heißt: Warum habt Ihr nichts unternommen, die Katastrophe abzuwenden?
Warum wurden noch Autobahnen gebaut, die zu immer mehr Verkehr führten, als jede*r wusste, dass nur eine radikale Wende uns retten kann?
Claudia Prange +49 152 2718 4343 Liebigstr. 201, 50823 Köln presse@parentsforfuture.de http://www.parentsforfuture.de
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Wir sind eine informelle Gruppe von Menschen, welche die Schüler*innen von Fridays For Future in ihrem Bemühen um Klimaschutz aktiv unterstützen wollen. Wir stehen noch am Anfang unserer Arbeit, haben aber mit der erfolgreichen Demo für die Ausrufung des Klimanotstandes in Marburg bereits einen ersten Beitrag leisten können.
Marburg,