- Claus
Trotz großem Leerstand - Planungen für neue Wohnungen
Immer wieder wird, in Marburg und in ganz Deutschland, über die große Wohnungsnot geklagt. Als Mittel dagegen wird uns nur eine Lösung angepriesen: Wohnungs-Neubau, neue Wohngebiete.
Laut Statistikamt stehen aber in Deutschland fast zwei Millionen Wohnungen leer - vor allem in Großstädten, das hat die Auswertung des Zensus 2022 ergeben. Nach einer Meldung der Tagesschau vom 4.7.2024 waren es zum Stichtag 15. Mai 2022 allein in Berlin mehr als 40.000 Wohnungen, in München mehr als 20.000. “Geringer war die Zahl der leerstehenden Wohnungen in kleineren Städten: In der thüringischen Hauptstadt Erfurt standen zum 15. Mai 2022 etwa 5.000 Wohnungen leer, in Tübingen etwa 1.000 und in der Universitätsstadt Marburg lag die Zahl der leerstehenden Wohnungen ebenfalls bei etwa 1.000.” (https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/mikrozensus-wohnraum-leerstand-100.html)
In den Original-Zahlen des Zensus 2022 finden sich weitere spannende Zahlen zu ”Gebäuden und Wohnungen” , zum Beispiel Baujahr und Eigentumsform des Gebäudes, Heizungstyp und Energieträger des Gebäudes, Wohnungsnutzung, und zu weiteren Themen.
Stellt sich die Frage, ob immer weiter neue Wohnungen gebaut und dafür Boden versiegelt und Natur zerstört werden muss, wie in Marburg am Hasenkopf und an der Hohen Leuchte. Mit dieser Frage hat sich auch Prof. Rainer Grießhammer in der Kolumne “Öko-Logisch” der Frankfurter Rundschau am 16.8.2024 beschäftigt und viele Vorschläge zu anderen Lösungen vorgestellt. “Statt über fehlenden Wohnraum zu klagen, sollten Verantwortliche den Gebäudebestand näher anschauen - und kreativ umnutzen. Schließlich sind tiny houses im Trend.” (”Glücklich in der Garage“)
Das fortwährende Neubauen befeuert jedenfalls den Klimawandel und das Artensterben. Wir brauchen aber den Erhalt von offenen Böden und Natur, als natürliche CO2-Senken und zum Erhalt der Artenvielfalt! Auch in Marburg.
- Claus