1. Oktober 2024
. Symbolische Baumpflanzung der Parents for Future vor dem Erwin-Piscator-Haus – der Schwarze Maulbeer-Baum wurde im Februar 2023 der Stadt Marburg geschenkt und im Nothampton-Park gepflanzt.Foto: Parents for Future Marburg

  • Claus
Dienstag, 1. Oktober 2024

Klimaanpassung braucht mehr Bäume in der Stadt - Parents for Future kritisieren weitere „pro-Auto-Kampagne“

Pressemitteilung der Parents for Future Marburg zur fortgesetzten "pro-Auto-Kampgane" der bürgerlichen Opositionsparteien und Marburger Lokalzeitung anlässlich der Planungen zur Umgestaltung der Liebigstraße

Klimaanpassung braucht mehr Bäume in der Stadt

Parents for Future kritisieren weitere „pro-Auto-Kampagne“

Die für uns Menschen gefährliche Erhitzung des Erdklimas wird wohl niemand mehr ernsthaft bestreiten wollen. Wir alle in Deutschland, Europa und weltweit spüren nahezu täglich die Auswirkungen. In der Wissenschaft ist es unumstritten, dass darauf mit erhöhten Anstrengungen zur Begrenzung des Temperaturanstiegs und auch zur Anpassung der menschlichen Lebensräume reagiert werden muss. Dies ist offenbar noch nicht bei der bürgerlichen Opposition in Marburg angekommen.

Die Regierungskoalition macht ihre Arbeit, wofür sie von der Mehrheit der Bürger*innen gewählt wurde. Und dazu gehört u.a. das Ziel der Klimaneutralität – in 2019 auch mit CDU und BfM-Stimmen beschlossen – und die Anpassung der städtischen Lebensräume an den Temperaturanstieg. Nach Auffassung des Marburger Klimabündnisses noch viel zu langsam, s. Pressemitteilung des Klimabündnisses vom 9.7.2024.

Die geplante Umgestaltung der Liebigstraße ist eine Maßnahme, die in erster Linie eine Stadtbegrünung mit Bäumen ermöglichen soll, die die Temperatur vor Ort im Sommer um mehrere Grade reduzieren kann. Dies kommt insbesondere Kindern und älteren Menschen zu Gute, für die die hohen Temperaturen auch gefährlich werden können.

Aber Bäume brauchen Platz. Dieser Platz wurde in der Vergangenheit unter dem Leitbild der „autogerechten Stadt“ den Autos zugebilligt. Zumindest aus heutiger Sicht zu viel Platz, denn z.B. das Parken auf Gehwegen wurde im Urteil des Bundesverwaltungsgerichts im Juni 2024 als gesetzeswidrig eingestuft. Es behindert, wie in Teilen der Liebigstraße, Fußgänger*innen, insbesondere ältere oder gehbehinderte Menschen, die auf Rollatoren oder Rollstühle angewiesen sind, aber auch Familien mit Kinderwagen, weil man bei derzeit viel zu geringer Gehwegbreite nicht problemlos aneinander vorbei kommen kann.

Was ist also mit den Anwohner*innen? Bei dem Bürgerentscheid zum MOVE35 Ziel gab es im Südviertel eine deutliche Mehrheit für die 50%ige Reduzierung des Autoverkehrs. Bei der Notwendigkeit zum Parken dort muss unterschieden werden zwischen Anwohner*innen und Besucher*innen aus anderen Teilen der Stadt oder von außerhalb. Wurden die Anwohner*innen (nicht nur einzelne) schon dazu befragt, ob sie lieber eine Straße mit möglichst vielen Parkplätzen oder mit viel Aufenthaltsqualität – Platz für Fußgänger*innen und Bäume und geringerer Temperatur im Sommer – haben wollen?

Wir müssen weg vom inzwischen überholten Leitbild der „autogerechten Stadt“, dem die Opposition offensichtlich immer noch anhängt. Wir brauchen ein neues Leitbild, klimaangepasst und zukunftsorientiert, mit mehr Natur, mit mehr Platz für Menschen und mit Aufenthaltsqualität.

Also auch Bäume, Bäume, Bäume für die Stadt! Die Parents for Future Marburg unterstützen die Stadt dabei, gerne auch praktisch.

Inhaltlich verantwortlich für den Inhalt dieses Beitrags gemäß § 18 Abs. 2 MStV:
  • Claus